Hemerocallis fulva var. littorea

Bei meiner Suche nach spät und sehr spät blühenden Tagliliensorten bin ich eher zufällig auf diese am Saisonende blühende Wildform von Hemerocallis fulva gestossen. Nach längerer Recherche konnte ich sie endlich bei einem Wildpflanzen-Fan entdecken und ein Teilstück ergattern. Seither nutze ich sie bewußt in der Zucht, um später blühende neue Sorten zu erzielen.

Die bisher aus Kreuzungen mit Hemerocallis fulva var. littorea entstandenen Sämlinge blühen allesamt deutlich später als ihr bunter diploider Elternteil, viele davon zeigen  aber auch die bräunlich orangen Farbtöne der Wildform. Mit den besten habe ich inzwischen Rückkreuzungen vorgenommen - die ersten Ergebnisse daraus blühen hoffentlich schon im Sommer 2023.

Eigenschaften:
Die ganze Pflanze wächst hier deutlich schwächer als H. fulva 'Europa' und bleibt in der Stängelhöhe meist unter einem Meter. Die Stängel sind recht weich und hängen leicht über. Die Knospenanzahl ist eher bescheiden, die Blütengröße ist mit ca. 12 cm ähnlich wie die von H. fulva 'Europa'. Bisher habe ich keine Ausläuferbildung beobachtet, den angeblichen Duft bemerkt man bei meinem Exemplar nicht. Das Laub ist eher immergrün, aber vergleichsweise mickrig.

Sie wächst in Japan direkt an den Küsten und bildet dort eher unscheinbare niedrige Horste - im Garten ist sie optisch ähnlich unauffällig, aufgrund des für eine H. fulva relativ zahmen Wuchsverhaltens und der sehr späten Blütezeit (Mitte Juli bis Ende August) aber für naturhafte Pflanzungen durchaus verwendbar.

Der ganze Horst wirkt zierlich (oranges Oval links unten) - das Laub mickrig verglichen mit der rechts davon stehenden Sorte
Die Einzelblüten sind heller als die von H. fulva 'Europa', die dunklere Augenzone fehlt fast vollständig


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