Sehr späte Sorten M - Z
Ich teste je nach Verfügbarkeit jedes Jahr weitere Sorten, die sehr spät blühen sollen - die bisherigen Ergebnisse in unserer Region sind sehr unterschiedlich, die nachfolgend detailliert beschriebenen Sorten haben sich als exzellente Saison-Verlängerer erwiesen.
In kühleren Regionen können die als very late bloomer klassifizierten, hier aber etwas früher blühenden Sorten Marchioness, Pale Light VT, Sandra Elizabeth und Tender Love aber durchaus ebenso geeignet sein - ein Klick auf den Sortennamen führt sie zur ausführlichen Beschreibung (hier unter den late bloomern zu finden).
Rajastan Sands VT
Diese nicht registrierte Olallie-Züchtung sorgt mir ihren intensiven warmen Farbtönen für einen echten Hingucker im spätsommerlichen Beet und wirkt hervorragend in Kombination mit frühen blaulila Astern. Hier öffnet sie die ersten Blüten in der zweiten Julihälfte und blüht bis mindestens Mitte September - in guten Jahren bis Anfang Oktober.
Sie ist mit ihrer Stängelhöhe von knapp 70 cm und dem Blütendurchmesser von ca. 15 cm gut proportioniert. Ihre kräftig gefärbten zweifarbigen (bitone) Blüten in hell- und dunkelorange sind sternförmig, die dunkleren weisen eine helle Mittelrippe auf und sind oft leicht gefaltet (pinched) .
Sie ist wie alle späten Olallie-Züchtungen hervorragend winterhart und vergleichsweise wüchsig.
RR Red VT
Hier handelt es sich abermals um eine nicht registrierte Sorte von Olallie aus Vermont, die mit warmen Herbsttönen nochmals für Farbe im Spätsommer und Frühherbst sorgt. Die Blütezeit beginnt hier mit Ende Juli und zieht sich bis Ende September hin (in warmen Jahren bis Anfang Oktober).
Sie blüht auf ca. 90 cm hohen Stielen mit einem Blütendurchmesser von knapp 13 cm in leuchtenden Farben. Die original Farbbeschreibung vom Züchter lautet übersetzt wie folgt: 'ziegelrot - durchzogen mit korallenfarbenem warmem Ton, hell cremefarbene Mittelrippen heben sich ab von den Blütenblättern und einem warm goldenen Schlund'.
Erfreulicherweise neigt sie zur Bildung von Proliferationen, was mir die Vermehrung erleichtert. Ansonsten ist sie unkompliziert und völlig winterhart, wie alle sehr spät blühenden Züchtungen von Olallie.
Showlight VT
Diese nicht registierte Züchtung von Olallie hat hier ein wenig gebraucht, um ihre volle Schönheit zu entfalten. Im dritten Standjahr war ihre Knospenanzahl und Blühfreude jedoch im Vergleich zu anderen sehr guten spät blühenden Sorten herausragend - die leuchtende Farbe (leider schwer zu fotografieren) war zuvor schon überzeugend.
Sie entwickelt ca. 90 cm hohe Stiele, die Ende August noch voller Knospen sind, obwohl sie schon in der zweiten Juli-Hälfte mit der Blüte begonnen hat. Die sternförmigen Blüten haben ca. 13 cm Durchmesser, sind leuchtend karottenorange - vergleichbar mit Burning Daylight oder Mauna Loa - und haben gerüschte Ränder.
So weit ich es bisher beurteilen kann, entwickelt sie während der Blütezeit laufend weitere Knospsen an bereits blühenden Stängeln (bud builder). Hinzu kommt eine unüblich starke Verzweigung der Stängel. Hier blüht sie daher unermüdlich bis Anfang Oktober.
Olallie gibt zwar an, daß sie halbimmergrün (semi-evergreen) ist, hier hat sie bisher aber jeden Winter vollständig eingezogen und war vollständig winterhart.
Susan Threadwell
Eine sehr natürlich wirkende Sorte mit starkem Duft - zwar schon uralt (Sass, 1950), aber sehr spät blühend (hier im August).
Sie braucht leider etwas länger, um sich zu etablieren und hat nur eine bescheidene Knospenanzahl auf eher weichen, ca. 1 m hohen Stielen, leuchtet aber mit ihren zitronengelben relativ großen Trichterblüten weithin sichtbar durch den Garten.
Watermelon Summer VT
Wie am Zusatz VT erkennbar, handelt es sich hier abermals um eine nicht registrierte Olallie-Züchtung, die durch ihre sehr späte und lange Blütezeit den Garten bereichert.
Hier entwickelt sie gut verzweigte Stängel mit 90-100 cm Höhe, die Blütengröße beträgt ca. 13 cm. Die Sorte beginnt mit der Blüte im letzten Julidrittel und blüht bei passender Witterung bis Anfang September.
Nomen est omen - ihre Blüten zeigen die selben Farbtöne wie das Fruchtfleisch reifer Wassermelonen (in Vermont fällt die Blütezeit auch in die Erntezeit der dort auch kultivierten Früchte) und fallen je nach Witterung etwas farbkräftiger oder heller aus. Ihre Blütenfarbe wirkt kombiniert mit weißen filigranen Blütenstauden besonders edel.
In Vermont ist sie jedes Jahr ausverkauft - auch bei mir gibt es eine Warteliste, weil sie leider nicht rasch genug zuwächst. Wie die anderen sehr späten Olallie-Züchtungen ist sie vollkommen winterhart und öffnet auch an kühlen Morgen problemlos.
Wee Willie Winkie
Diese Sorte ist eine Besonderheit - nicht nur, weil sie vom August bis in den September blüht, sondern auch weil sie sehr viele wirklich winzige Blüten (Durchmesser 5 cm) auf außergewöhnlich hohen Stängeln (ca. 1 m) produziert. Leider macht sie bedingt durch die Wuchsform die ersten Jahre noch wenig her - ein repräsentatives Horstfoto kann ich vielleicht nächstes Jahr zeigen.
(Bisher wurden weltweit nur 14 späte und sehr späte Miniatursorten registriert, nur zwei weitere haben ähnliche Proportionen). Glücklicherweise ist sie sehr fruchtbar und aktuell keimen viele Samen aus Kreuzungen mit bunten früher blühenden Miniatursorten, die hoffentlich ihre Farben an spät/sehr spät blühende Kinder vererben.
Weitere spät blühende Sorten finden Sie hier:
Zwischenergebnise und Fotos zu neuen spät blühenden Sorten finden sie hier:
Allgemeine Informationen zu sehr spät blühenden Sorten finden Sie hier:
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